Die besten Orte, um Polarlichter zu sehen
Der Winter im Norden ist exotisch! Und die Polarlichter sind zweifellos das spektakulärste Schauspiel des Winters. Sie zu jagen, ist genauso aufregend wie das Ziel selbst. Während viele Orte klassische Möglichkeiten bieten, sie zu erleben, setzen andere auf einzigartige Ansätze. Hier ist eine Übersicht über traditionelle und außergewöhnliche Wege, die Polarlichter in Europa zu genießen.
Mit den richtigen Erwartungen herangehen
Bevor wir uns den Zielen und Erlebnissen widmen, wollen wir über die Realität der Polarlichter sprechen. Wenn du stundenlang durch Fotos von Polarlichtern gescrollt hast, könnte es leicht passieren, dass du dir vorstellst, du wirst leuchtende Grüntöne, Violett und Rot sehen, die den Himmel erhellen. Die Wahrheit? Diese Farben kommen oft dank der Langzeitbelichtung in der Fotografie so lebendig zum Vorschein.
Mit bloßem Auge erscheint das Polarlicht oft als ein sanftes Leuchten oder schwache Streifen in Grün und Weiß. An besonders starken Nächten kann man intensivere Farben und sogar etwas Bewegung sehen, doch in der Regel ist es dezenter, als Fotos vermuten lassen.
Wenn du einen Guide für Nordlichter kennenlernst, der offen über seinen Beruf spricht, wirst du erfahren, dass dies der schwierigste Teil seines Jobs ist – es kann die beeindruckendste Nacht mit den besten Polarlichtern der Saison sein, und trotzdem sind einige Gäste enttäuscht, weil es nicht so aussieht wie auf den Fotos.
Deshalb ist es wichtig, mit der richtigen Einstellung heranzugehen. Das macht die Erfahrung keineswegs weniger magisch. Zu sehen, wie die Polarlichter über eine verschneite Landschaft oder einen stillen Fjord tanzen, ist unvergesslich – denk daran, es geht um das Gefühl, nicht nur um die Optik. Nimm eine gute Kamera mit, wenn du die besonders leuchtenden Farben einfangen möchtest!
Tromsø, Norwegen
Tromsø ist die Polarlichter-Hauptstadt Europas, ganz einfach. Tief im Polarkreis gelegen, bietet es alles – verlässliche Polarlichter, eine großartige lokale Kultur und eine Menge wilder Winteraktivitäten, die für Abwechslung sorgen. Tromsø ist perfekt für alle, die Abenteuer suchen, aber trotzdem städtische Annehmlichkeiten in der Nähe haben möchten.
Klassische Wege, es zu erleben
- Polarlichtersafaris: Lokale Guides bringen dich zu den besten Aussichtspunkten und reisen oft weit, um einen klaren Himmel zu finden.
- Hundeschlitten fahren: Gleite unter den Sternen mit einem Team aus Huskys über verschneite Landschaften.
- Seilbahnfahrten: Die Fjellheisen-Seilbahn bringt dich auf den Berg Storsteinen, von wo aus du einen Panoramablick auf die Polarlichter über Tromsø genießen kannst.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Arktisches Segeln: Gleite lautlos mit einem elektrischen Katamaran durch die Fjorde, während die Polarlichter über dir schimmern und sich im Wasser spiegeln.
- Reindeer herding and Sámi culture: Spend an evening with the indigenous Sámi people, learning their traditions and watching the lights by a crackling fire.
- Schneeschuhwandern: Wandere zu abgelegenen, ruhigen Orten, an denen es sich anfühlt, als würde das Nordlicht eine Show nur für dich aufführen.
Abisko in Swedisch-Lappland
Im hohen Norden Schwedens findest du Abisko – einen Ort, der so gut für Polarlichter ist, dass er sein eigenes Wetterphänomen hat. Das „blaue Loch“ hält den Himmel über diesem kleinen Dorf klar, was es zu einem der zuverlässigsten Orte in ganz Europa macht, um die Lichter zu sehen.
Klassische Wege, es zu erleben
- Eisklettern: Verbringe den Tag damit, gefrorene Wasserfälle zu erklimmen, und genieße anschließend die Polarlichter vom Gipfel aus.
- Tourenski: Erkunde tagsüber unberührte Schneefelder und genieße abends eine Polarlicht-Show.
- Polarlicht- Lagerfeuer: Guides richten abgelegene Camps mit warmen Getränken und prasselnden Feuern unter freiem Himmel ein.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Ice climbing: Spend the day scaling frozen waterfalls, then watch the aurora from the summit.
- Backcountry skiing: Explore untouched snowfields by day and settle in for an aurora show at night.
- Aurora campfires: Guides set up remote camps with warm drinks and roaring fires under the open sky.
Rovaniemi in Finnisch-Lappland
Rovaniemi, das Herz Lapplands in Finnland, ist ein äußerst beliebter Ausgangspunkt für arktische Winterabenteuer. Umgeben von schneebedeckten Wäldern und zugefrorenen Flüssen ist die Magie des Nordens hier besonders greifbar.
Klassische Wege, es zu erleben
- Glas-Iglus und Arktis-Kuppeln: Übernachte in gemütlichen, beheizten Unterkünften mit Panoramablick auf den Nachthimmel.
- Schneemobiltouren: Rase über gefrorene Landschaften zu den besten Aussichtspunkten.
- Rentierschlittenfahrten: Gleite durch die verschneite Wildnis, während die Polarlichter über dir tanzen.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Eisschwimmen: Schlüpfe in einen warmen Schwimmanzug und treibe in einem zugefrorenen See, während du die Polarlichter beobachtest.
- Polarlicht-Schneeschuhwandern: Schnall dir Schneeschuhe an und wandere durch stille, verschneite Landschaften zu versteckten Aussichtspunkten.
- Sauna und Schneebad: Wärm dich in einer traditionellen Sauna auf und tauche anschließend in den Schnee, während die Polarlichter über dir funkeln.
Utsjoki in Finnisch-Lappland
Utsjoki liegt so weit im Norden, wie man in Finnland nur kommen kann – und genau so fühlt es sich auch an. Ein kleines Dorf am Ufer des Tenojoki-Flusses, wo die arktische Stille fast überwältigend wirkt und der Himmel zu den dunkelsten gehört, die du je sehen wirst. Wenn du eine langsamere, tiefere Verbindung zum Norden suchst, wirst du sie hier finden.
Klassische Wege, es zu erleben
- Hüttenaufenthalte am Tenojoki-Fluss: Traditionelle Blockhütten bieten die perfekte Basis, um die Polarlichter zu beobachten. Tritt vor die Tür, und du befindest dich unter einem der dunkelsten und klarsten Nachthimmel Finnlands.
- Rentierschlittenfahrten mit samischen Guides: Erfahre mehr über die lokale Kultur der Sámi, während du in einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch die verschneite Wildnis reist.
- Polarlicht-Wanderungen: Wandere auf nahegelegene Fjells wie Ailigas, um Panoramablicke und beste Möglichkeiten zur Beobachtung der Polarlichter zu genießen.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Eisangeln unter den Polarlichtern: Verbringe einen Abend auf einem zugefrorenen See mit deiner Angelrute, während du darauf wartest, dass die Polarlichter über dir erscheinen.
- Samische Kulturerfahrung: Besuche samische Rentierhirten, lerne ihre Traditionen kennen, genieße lokale Gerichte und lausche ihren Geschichten unter den Polarlichtern.
- Polarlicht-Schneeschuh-Abenteuer: Wandere durch unberührten Schnee unter einem sternenübersäten Himmel, begleitet nur vom Knirschen des Schnees unter deinen Füßen.
Lofoten Islands, Norway
Die Lofoten-Inseln fühlen sich an, als würden sie zu einer anderen Welt gehören. Majestätische Gipfel, spiegelglatte Fjorde und winzige Fischerdörfer, wie aus einer Postkarte entsprungen. Im Winter verleihen die Polarlichter dem Ganzen eine noch beeindruckendere Dimension.
Klassische Wege, es zu erleben
- Übernachte in einem Rorbu: Diese traditionellen Fischerhütten bieten rustikalen Charme und großartige Ausblicke auf die Polarlichter.
- Polarlichttouren: Geführte Ausflüge bringen dich zu den dunkelsten Orten der Inseln, um optimale Sichtverhältnisse zu genießen.
- Panoramafahrten: Die kurvenreichen Straßen der Inseln bieten unzählige Haltepunkte für spontane Polarlichtbeobachtungen.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Kajakfahren bei Nacht: Paddel durch ruhige Fjorde unter einem sternenübersäten Himmel, während sich die Polarlichter im Wasser spiegeln.
- Fotografie-Workshops: Lerne von lokalen Profis, wie du das perfekte Bild der Polarlichter einfängst.
- Fischen unter den Polarlichtern: Verbinde einen traditionellen Angelausflug mit der Beobachtung der Polarlichter vom Boot aus.
Kola Peninsula, Russia
Für diejenigen, die Abenteuer und Einsamkeit suchen, ist die Kola-Halbinsel ein Traumziel für Polarlichtjäger. Die Tundra ist wild, die Nächte sind lang, und der Himmel ist so dunkel, wie es nur geht. Es ist nicht der einfachste Ort, zum anreisen, aber sobald du dort bist, fühlt es sich an, als hättest du das Ende der Welt gefunden.
Klassische Wege, es zu erleben
- Schneemobiltouren: Erkunde die Tundra unter einem weiten, sternenübersäten Himmel.
- Polarlicht-Lodges: Übernachte in gemütlichen Hütten, die speziell für die Beobachtung der Polarlichter gestaltet wurden.
- Tundra-Wanderungen: Geführte Touren führen dich ins Herz der arktischen Wildnis.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Samische Erlebnisse: Tauche in die traditionelle Kultur der Sámi ein, während du die Polarlichter an einem Lagerfeuer beobachtest.
- Küsten-Polarlichter: Erlebe, wie die Lichter über den gefrorenen Gewässern der Barentssee schimmern.
- Tundra-Camping: Wage eine Nacht in der Wildnis, begleitet nur von den Polarlichtern und der Stille.
Spitzbergen, Norwegen
Wenn du es groß angehen willst, ist Spitzbergen das Nonplusultra. Auf halben Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol gelegen, zeigt sich hier die Arktis von ihrer extremsten Seite. Während der Polarnacht geht die Sonne monatelang nicht auf, sodass die Polarlichter die einzige Lichtshow am Himmel sind.
Klassische Wege, es zu erleben
- Snowcat-Tours: Diese beheizten Geländefahrzeuge bringen dich zu abgelegenen Orten zur Polarlichtbeobachtung.
- Hundeschlittenfahrten: Reise mit einem Team begeisterter Huskys über die eisige Tundra.
- Polarlicht-Lodges: Genieße die Lichter bequem von einer abgelegenen arktischen Lodge aus.
Einzigartige Wege, es zu erleben
- Eishöhlen-Entdeckungen: Erkunde tagsüber atemberaubende Eisformationen und beobachte nachts die Polarlichter.
- Polarlicht-Wanderungen: Wandere zu abgelegenen Gipfeln für eine einsame und unvergessliche Lichtshow.
- Expeditionen ins Eisbärland: Begib dich unter sicherer Führung auf die Suche nach Polarlichtern in Gebieten, in denen Eisbären streifen.
Einige hilfreiche Tipps
- Das Timing ist entscheidend: Die besten Monate sind von Ende September bis Anfang April, mit Spitzenaktivität zwischen 21:00 und 2:00 Uhr.
- Bleib flexibel: Das Wetter kann sich schnell ändern, also sei bereit, dich auf den Weg zu machen, um einen klaren Himmel zu finden.
- Zieh dich warm an: Schichten sind unverzichtbar – das Schauspiel lässt sich viel besser genießen, wenn du nicht frierst. Schau an dir unseren Führer zur Kleidung im Winter an.
- Der Himmel muss klar sein: Überprüfe die lokalen Polarlicht- und Wettervorhersagen, bevor du losziehst.
- Glück spielt eine große Rolle: Es gibt keine Garantie, dass du sie sehen wirst – selbst an den zuverlässigsten Orten. Plane daher auch ein paar andere unterhaltsame Winteraktivitäten ein.
Der Polarlichttourismus boomt
Die Jagd nach den Polarlichtern war früher das Abenteuer einer mutigen Minderheit – Menschen, die bereit waren, sich in die arktische Kälte zu wagen, bewaffnet nur mit Mut, Entschlossenheit und einer Prise Glück. Heutzutage? Ein globales Phänomen, eine Industrie für sich.
Die Polarlichter sind zu einem Bucket-List-Highlight geworden – Luxus-Lodges, Pauschalreisen und sorgfältig inszenierte Instagram-Posts haben sie zugänglicher gemacht als je zuvor. Der Vorteil? Deine Polarlicht-Abenteuer lassen sich leicht planen. Der Nachteil? Du wirst nicht allein dort draußen sein.
Die Massen, sie kommen
Orte wie Tromsø, Abisko und Rovaniemi haben sich zu Hotspots für Polarlichter entwickelt und ziehen Reisende aus aller Welt an. Besucht man sie während der Hochsaison, trifft man auf belebte Straßen, ausgebuchte Hotels und gelegentlich sogar Staus auf verschneiten Straßen, die zu den besten Aussichtspunkten führen.
An beliebten Aussichtspunkten fühlt sich die Szenerie eher wie ein Festival an als wie ein Erlebnis in der Wildnis. Dutzende Stative im Schnee, begeisterte Touristen eingepackt in ihre Arktis-Ausrüstung, alle auf der Jagd nach dem perfekten Foto. Es liegt eine spürbare Aufregung in der Luft, ein kollektives Aufatmen, wenn die Lichter erscheinen. Es ist zweifellos spannend. Aber es ist nicht unbedingt der ruhige Moment, den man sich vielleicht vorgestellt hat.
Wie man ein einsameres Polarlicht-Erlebnis findet
Es ist nicht nur Trubel und Chaos. Mit ein wenig Planung kannst du immer noch ruhigere, persönlichere Momente mit den Polarlichtern erleben.
- Verlasse die bekannten Wege: Meide die großen Hotspots und besuche weniger bekannte Dörfer oder abgelegene Wildnis-Lodges. Je weiter du gehst, desto weniger Menschen wirst du treffen.
- Wähle die Nebensaisons: Im frühen Herbst und späten Frühling gibt es immer noch Polarlicht-Aktivität, jedoch mit weniger Touristen.
- Suche Touren mit Kleingruppen: Meide große Busse und entscheide dich für personalisierte Erlebnisse mit lokalen Guides, die die Reise auf deine Vorlieben abstimmen können.
- Unterstütze samische Erlebnisse: Viele der gängigen Polarlicht-Angebote stammen von ausländischen Unternehmern. Wenn du dich in samischem Gebiet befindest, ist es einfach richtig, ein Erlebnis zu wählen, das ihrer Lebensweise gerecht wird.
- Auf die richtige Einstellung kommt es an: Wenn du dich doch einmal inmitten einer Menschenmenge wiederfindest, lass dich davon nicht stören. Es ist ein unglaubliches Gefühl, die Polarlichter gemeinsam zu erleben, mit den „Oohs“ und „Aahs“, die in der Nacht widerhallen.
Die Polarlichter als Bonus
Wir finden, dass die beste Art, die Polarlichter zu erleben, darin besteht, sie nicht zum Hauptgrund deiner Reise zu machen, sondern sie einfach zu dir kommen zu lassen. Lass uns das erklären: Du bist bereits in einem verschneiten Paradies – Berge und Wälder in Weiß gehüllt, gefrorene Seen, die im Mondlicht glitzern, und eine Stille, wie sie nur der Winter bieten kann. Warum also die Polarlichter nicht als Bonus betrachten, als Überraschungsgeschenk auf einem Abenteuer, das all die Wunder des Winters in sich vereint?
Anstatt mit gekreuzten Fingern auf die Polarlichter zu warten, tauchst du in den Moment ein – beim Skifahren durch unberührten Schnee, dem Bau von Schneehöhlen oder beim Wärmen deiner Hände an einem Holzofen. Und wenn die Polarlichter dann doch erscheinen, fühlt es sich an, als wären sie nur für dich bestimmt.
Winterabenteuer in Nord-Dalarna, Schweden
Unsere siebentägige Tour nordisches Skifahren in Dalarna dreht sich ganz darum, den Geist der winterlichen Wildnis durch und durch zu erleben. Unsere autarke Basishütte am Navar-See ist umgeben von Hügeln mit majestätischen, schneebedeckten Fichten. Kerzen, Laternen und holzbefeuerte Heizungen erleuchten und wärmen unsere Räume. Eine Sauna und ein Sprung ins Eiswasser bilden den perfekten Abschluss unserer Abende.
Tagsüber gleiten wir über unberührten Schnee, lernen den nordischen Skistil und ziehen einen Schlitten wie erfahrene Entdecker. Das Tempo ist entspannt, die Landschaft atemberaubend, und es ist absolut niemand sonst in der Nähe.
Mitte der Woche tauschen wir den Komfort der Hütte gegen etwas Wilderes: eine zweitägige Wintercamping-Expedition unter alpinen Bedingungen auf dem Fulufjället-Hochplateau. Wir formen einen Campingplatz aus Schnee, graben Wege und gestalten ein gemütliches Wohnzimmer in einer gemeinsamen Jurte. Die Landschaft wirkt wie aus einer anderen Welt – als würde man auf dem Mond Ski fahren, mit endlosem Weiß, das sich in jede Richtung erstreckt.
Und die Polarlichter? Nein, wir sehen sie nicht immer. Bei etwa einem Drittel unserer Reisen haben wir Glück. Wir betrachten sie als das i-Tüpfelchen eines ohnehin schon fantastischen Abenteuers. Denn bei dieser Reise geht es nicht darum, darauf zu warten, dass der Himmel aufleuchtet – es geht darum, in das Herz des Winters einzutauchen und sich von ihm verzaubern zu lassen.