Die schärengebiete von Sankt Anna & Gryt
Eine faszinierende Landschaft, geformt von der letzten Eiszeit
Paradies für Kajakfahrer
Die Schärengebiete an der schwedischen Ostküste sind faszinierende Überbleibsel der letzten Eiszeit. Die Landschaft wurde maßgeblich geformt von der dicken Eisdecke, die auch die Felsflächen bei ihrer Bewegung glatt schliff und Schrammen in das anstehende Gestein ritzte. Schauen Sie sich auf Ihrer Tour um, Sie werden überall solche Spuren des Eises erkennen!
Erkunden Sie ein unberührtes Wunderland
Sankt Anna & Gryt sind Juwelen unter den Schätzen. Dieser 70 Kilometer umfassende naturbelassene Abschnitt der Ostseeküste ist ein wundersamer Wirrwarr aus 6 000 Inseln und Inselchen. In diesem Märchenland können Sie zum Entdeckungsreisenden werden: Sie dürfen überall Kajak fahren und campen! Paddeln Sie durch enge Passagen und zwischen Inselgruppen hindurch, oder wagen Sie sich hinaus zu den vielen kahlen Inseln der exponierten äußeren Schären. Überall finden Sie eine Insel ganz für sich allein, wo Sie Ihr Lager aufschlagen, etwas Gutes kochen und den Sonnenuntergang genießen können.
Ein Fest für die Sinne
In den Schärengebieten zu paddeln und zu campen, ist eine Wohltat für die Sinne. Der Duft von Salz und Algen aromatisiert die Luft. Das Vogelgezwitscher bietet eine herrliche Hintergrundmusik, die Wellen branden gegen die Felsen, das Meerwasser tröpfelt zart von Ihrem Paddel. Am Nachmittag kommt leichter Wind auf, die Sonne wärmt Ihre Haut. Sie sind eingebettet in Schönheit: Der blaue Himmel spiegelt sich im Wasser, in der Ferne ziehen Segelboote vorbei, und die idyllisch gelegenen alten Häuser erinnern an längst vergangene Zeiten. Die Einsamkeit und das Freiheitsgefühl sind schwer in Worte zu fassen – Sie müssen sie erleben!
Das Privileg, sich frei in der Natur bewegen zu dürfen
Nicht an vielen Orten der Welt darf man wild zelten. In Schweden aber erlaubt Ihnen das sog. Jedermannsrecht, sich frei in der Natur zu bewegen und überall zu campen. Dieses Recht geht allerdings mit der Pflicht einher, achtsam mit der Natur und den Menschen umzugehen. Wir geben Ihnen ausführliche Informationen zum Beispiel über die Regeln, die im Hinblick auf die Vogelschutzgebiete, das Feuermachen, die geschützten Pflanzen und Tiere sowie die Müllentsorgung gelten. Die Schärengebiete von Sankt Anna & Gryt sind unglaublich sauber und naturbelassen – und das soll auch so bleiben!
Natur, Tiere & Pflanzen
Als Brackwasserzonen stellen die Schärengebiete Mosaike an Lebensräumen dar, und die Vielfalt des Lebens an Land und im Wasser ist beeindruckend. Sie werden ganz unterschiedliche Wälder, Wiesen und Felsstrände erleben können, alle mit ihrer ureigenen Pflanzengesellschaft aus Blumen, Beeren und Gräsern. Wenn Sie durch das flache Wasser gleiten, sehen Sie beim Blick nach unten riesige Blasentang- und Seegraswälder auf dem felsigen Grund. Auf einigen Inseln in der Nähe des Festlands grasen Schafe und Kühe. Und natürlich gibt es überall Wildtiere! Vogelliebhaber kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Robbenfans.
Vögel in Hülle und Fülle!
Das Gebiet ist bekannt für seine vielen Seeadler. Dass Sie die Vögel im Rüttelflug entdecken werden, können wir Ihnen fast versprechen. Auf den kahlen Inseln der mittleren und äußeren Schären brüten nicht weniger als 35 Küstenvogelarten. Paradiesische Zustände für Ornithologen! Hier finden Sie viele verschiedene Enten, Gänse, Watvögel, Alkenvögel und Möwen. Für die Ostsee typische Arten sind zum Beispiel Samtente, Steinwälzer und Tordalk: Sie brüten im Schutz von Kolonien aus kreischenden Möwen und Seeschwalben. Vögel wie Fischadler, Kormoran und Schmarotzerraubmöwe beim Jagen zu beobachten, ist ein echtes Highlight.
Jagende Kegelrobben
Mit etwas Glück tauchen Kegelrobben vor Ihnen auf – die prächtigen Tiere durchschwimmen bei der Jagd auf Fische das ganze Gebiet. War die Kegelrobbe noch vor ein paar Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, wächst die Population inzwischen wieder kontinuierlich. Draußen auf dem Meer gibt es ein paar ganzjährige Schutzgebiete, sodass die Inselchen des Gebiets an hellen Sommernächten wieder von vielen Robben besucht werden. Die urtümlich klingenden großen Männchen sind weithin zu hören – ein magisches Erlebnis!
Geschichtsträchtige Inseln
Sankt Anna & Gryt haben ein reiches Kulturerbe. Obwohl die Schärengebiete heute äußerst dünn besiedelt sind, trägt die Landschaft noch viele Spuren menschlicher Aktivitäten. Einige davon gehen sogar auf vorgeschichtliche Zeit zurück.
Frühere Inselbewohner
Von der Bronzezeit und bis ins Mittelalter lebten die Inselbewohner vom Fischen, vom Jagen und von der Landwirtschaft. Im 19. Jahrhundert, als die Bevölkerungszahl ihren Höhepunkt erreichte, erlebte die Gegend ihre Glanzzeit. Damals herrschte hier rege Betriebsamkeit, und zu der Zeit wurden auch viele der Häuser gebaut, die heute zu sehen sind. Von 1920 bis 1960 taten es fast alle Schärenbewohner dem Rest der schwedischen Landbevölkerung gleich: Sie packten Ihre Habseligkeiten zusammen und zogen in die Städte.
Heutige Archipelkultur
Heute leben nur circa 800 Menschen ständig auf den Inseln und dem zugehörigen Küstenbereich. Viele ernähren sich noch vom Fischfang und von der Landwirtschaft, Inzwischen spielt auch der Tourismus eine wichtige Rolle, und der Archipel wird wieder durch Cafés, Restaurants und kleine Läden belebt. Alle Aktivitäten sind kleinmaßstäblich, und die Unternehmen werden als Familienbetriebe geführt.
Wer die interessante Geschichte der Inseln erleben will, kann viele Orte besuchen: den Leuchtturm von Häradskär, wo sich der Archipel zum offenen Meer hin öffnet, Seezeichen, jahrhundertealte Ausgucke und pittoreske alte Fischerdörfchen. Um nur einige Highlights zu nennen.
In dieser bezaubernden Landschaft zu kajaken und zu campen, ist eine wahre Freude. Die Einsamkeit ist unbeschreiblich, und es gibt so viel Schönes und Interessantes zu sehen. Frühsommer bis Herbst – jeder Monat hat seinen ganz eigenen Reiz.