Level 2: Schwedens am seltensten besuchter Nationalpark
Wir brechen auf nach Töfsingdalen -zu einem fünftägigen Abenteuer durch den Urwald, verborgen fernab von Skipisten und Menschen.

Der Töfsingdalen-Nationalpark steht seit Jahren auf unserer Bucket List!
Was ist also so besonders an diesem Ort? Nun – er ist Schwedens am seltensten besuchter Nationalpark und das höchstgelegene Schutzgebiet, das wir haben.
Die Geschichte von Töfsingdalen steckt voller zauberhafter Begriffe wie Toteis, Urwald, stehendes Totholz, Bären und Luchse …
Wieso geht dort niemand hin?
Er grenzt an das vielbesuchte Naturreservat Grövelsjön, und die südlichen Abschnitte des berühmten Kungsleden verlaufen ganz in der Nähe. Genau an der Bergstation von Grövelsjön beginnt unsere Reise nach Töfsingdalen.
Es gibt mehrere Gründe, warum dieser Ort bis heute so menschenleer geblieben ist.
Erstens: Er ist schwer zugänglich. Es gibt nicht nur keinen Parkplatz in der Nähe – das Gelände selbst ist unglaublich unwegsam, zumindest im Sommer. Das Gebiet war einst von sogenanntem Toteis bedeckt. Nachdem sich die mächtige Eisschicht der letzten Eiszeit zurückgezogen hatte, blieben in manchen höher gelegenen Tälern Eisreste zurück, die langsam vor Ort abschmolzen. Zurück blieb eine Ansammlung riesiger Steinblöcke, die im Eis festsaßen. Sie liegen heute verstreut in der Landschaft und machen das Wandern mühsam – teilweise sogar gefährlich.
Zweitens: Es ist streng geschützte Natur. Es gibt keine Wege, keine Hütten, keine Schilder – gar nichts.
Man ist völlig auf sich gestellt, was die Navigation betrifft – und alles, worin man schläft, muss man selbst mitbringen.
Warum wollen wir dorthin?
Winter-Campingexpeditionen sind ja nicht gerade alltäglich – und was im Sommer unwegsames Gelände ist, muss es im Winter längst nicht mehr sein. Der Schnee macht es vergleichsweise einfach, die gigantischen Felder aus Felsblöcken zu überqueren, die sonst so viele abschrecken.
Wir betreten eine außergewöhnliche und wunderschöne Landschaftsform – den Urwald. Das bedeutet: ein Wald, der noch nie von menschlicher Forstwirtschaft berührt wurde – seit jeher! Der Begriff wird oft fälschlich als Synonym für „Naturwald“ verwendet, doch ein echter Urwald ist etwas völlig anderes.
Hier finden wir einen lichten Wald, der dem natürlichen Kreislauf folgt – wo Bäume sprießen, wachsen und sterben, ohne jeglichen menschlichen Einfluss. Unglaublich alte, knorrige Kiefern, die, wenn sie unter Schnee begraben sind, phantastische trollähnliche Formen annehmen. Silbrig schimmerndes, stehendes Totholz – ganze abgestorbene Bäume, die immer noch aufrecht stehen, oft überzogen von der leuchtend gelbgrünen Wolfsflechte, einer bedrohten Art.
Natürlich ist ein solcher Lebensraum auch Heimat für unzählige seltene Insekten, Pflanzen und Pilze – die wir im Winter allerdings nicht zu Gesicht bekommen werden. Was wir dafür sehen könnten, sind die Spuren scheuer Tiere, die in dieser menschenleeren Wildnis gedeihen – wir sprechen von Bären und Luchsen!
Und es gibt keinen besseren Zeitpunkt als den Spätwinter, um Tierspuren im Schnee zu entdecken. Die Bären erwachen gerade aus dem Winterschlaf, und die Chancen, Tatzeabdrücke im Schnee oder Kratzspuren an Bäumen zu finden, stehen gut. Das absolute Highlight wäre natürlich, Luchsspuren zu sehen – etwas, das bisher noch niemand von uns erleben durfte!
Man merkt uns wahrscheinlich an: Wir sind unglaublich aufgeregt über diese Tour!
Fünf Tage Wintercamping und Skitouren in einer echten, wilden und wunderschönen Natur.
Voraussetzung ist entweder unsere Level-1-Wintertour oder eine andere mehrtägige Skitour mit Wintercamping-Erfahrung.